Zungenschlagen bei Mastbullen - ein Hilfeschrei nach mehr Struktur

Zungenschlagen bei Mastbullen - ein Hilfeschrei nach mehr Struktur

ZungenschlagenZoombild vorhanden

Zungenschlagen

Ein gesunder und optimal funktionierender Pansen ist die entscheidende Grundlage für eine ausreichende Bereitstellung der für die Energieversorgung von Masttieren notwendigen Bausteine, der optimalen Bereitstellung von Eiweiß am Dünndarm sowie der Versorgung mit wasserlöslichen Vitaminen.

Gerade in der intensiven Bullenmast ist die Versorgung mit strukturwirksamer Faser aber oft ein Problem. Latente, subakute Pansenazidosen sind dabei in der Folge häufig zu beobachten.

Gründe für subakute Pansenazidosen:

  • ein sehr hoher Anteil Maissilage (mit hohen Stärkegehalten und wenig Strukturwirkung) in der Ration, Maissilage als alleiniges Grobfuttermittel
  • eine intensive Fütterung mit hohen Kraftfutteranteilen in der Ration zur Erzielung hoher Mastleistungen
  • zusätzliche strukturwirksame Komponenten wie Stroh oder Heu werden in der TMR leicht ausselektiert

Rindersignale, die Hinweise auf das Vorliegen einer subakuten Pansenazidose liefern:

  • Unruhe der Bullen, Stress
  • Leistungsdepression
  • Wiederkauaktivität reduziert
  • Schwanzspitzenveränderung, Lahmheit, Klauenveränderung
  • Zungenschlagen
  • Beobachten des Fressverhaltens im Hinblick auf Futterselektion
  • Kotkonsistenz

Das Zungenrollen, auch Zungenschlagen genannt, ist eine Verhaltensstörung ohne erkennbare Funktion. Sie tritt im Zusammenhang mit einem gestörten Nahrungsaufnahmeverhalten bei energetisch sehr hochkonzentrierten Rationen auf, die arm an strukturwirksamer Faser sind. Ebenfalls bedingt durch eine kurze Fresszeit bis zur Sättigung verspüren die Tiere Langeweile und beginnen ihre Zungen zu rollen, was dem „Scheinabreissen von Gras“ bzw. dem Umschlingen eines Grasbüschels mit der Zunge entspricht.

Ein u.a. wichtiger praktischer Ansatz zur Sicherung der Pansengesundheit und zur Beendung bzw. Abmilderung der Verhaltensstörung des Zungenschlagens in der intensiven Bullenmast ist deshalb der Einsatz von Häckselstroh.

  • bereits geringe Mengen (200-500 g je Tier und Tag) sind effektiv
  • kurz geschnitten (max. 3-4 cm, theoretische Schnittlänge kürzer), intensiv einmischen, Ration samt Häckselstroh ist nicht mehr selektierbar
Bulle beim Zungenschlagen

Bulle beim Zungenschlagen

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Fehlverhalten bei Bullen

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Mastbullen beim Zungenschlagen